




Im Jahr 2016 hat die Landeshauptstadt München verschiedene Gestalter eingeladen, eine neue Form von individuellem Gedenkelement für München zu entwickeln. Die Elemente sollten dabei sowohl freistehend im öffentlichen Raum oder an Häuserwänden angebracht werden können. Wir freuen uns, zu Jahresbeginn 2018 mitteilen zu können, dass stauss processform diesen Wettbewerb gewonnen hat und mit der weiteren Gestaltung und Planung beauftragt werden soll. Unser Entwurf hat sowohl die Jury als auch den Kulturausschuss der Landeshauptstadt und den Stadtrat überzeugt und es ist uns eine Ehre, damit in dieser Stadt einen Beitrag für ein würdiges Erinnern leisten zu können. Kern unseres Entwurfes ist die Verwendung abstrahierter Portraits der Opfer auf jedem einzelnen Gedenkelement. Diese Bilder wirken unmittelbar. Bei der Betrachtung wird sofort klar, dass hier Menschen aus ihren Familien, aus ihrem Umfeld und aus ihrer Kultur gerissen und umgebracht wurden, dass diese Menschen unwiederbringlich fehlen, dass sie Mitmenschen waren, dass sie noch leben könnten. Erst in zweiter Linie dient eine Beschriftung der Gedenkelemente der weiteren Einordnung und Erläuterung. Die Gedenkelemente sind in ihrer freistehenden Form Edelstahlstangen mit einem Querschnitt von 60 · 60 mm, auf die vergoldete Hülsen aus Edelstahl für die einzelnen Opfer aufgeschoben werden. Die Portraits und Texte werden über Laser in diese Hülsen eingeschnitten, womit sich ein Relief ergibt, welches auch taktil erfassbar ist. In der Form der Wandtafeln bestehen die Gedenkelemente aus einer streifenartigen Unterkonstruktion, auf die einzelne Gedenkschilder in einem Format von 120 · 120 mm aufgeschoben werden.